der Wasserstände zusammen, schaute sich
aktuelle Beobachtungsdaten an, und erstellt
daraus die amtlichen Vorhersagen.
‚Neben Messungen der Pegel und Wetter-
daten sind die operationellen Wasser-
standsmodelle des BSH essenziell, parallel
dazu kommt noch ein statistisches Verfah-
ren zum Einsatz“ sagt Lindenthal.
Eine Herausforderung: Für eine Statistik
braucht man viele Beobachtungsdaten, aber
im Sommer treten Sturmfluten nicht sehr
häufig auf. „Allein deswegen sind die Modell-
berechnungen besser als Statistiken bei
Sturmfluten“, sagt Lindenthal. An diesem Frei-
tag kam der Wind aus Südwest. Die Lage ver-
schärfte sich dann ab dem Nachmittag, da der
Wind infolge des Durchzugs der Kaltfront auf
West bis Nordwest drehte und damit das Was-
ser an die Deutsche Bucht drückte.
Lindenthal verschickte die amtlichen Vorher-
sagen über einen E-Mail-Verteiler an die wich-
tigsten Hafen- und Küstenorganisationen und
aktualisierte die entsprechenden Informatio-
nen auf der BSH-Webseite.
=
Wind, Gezeiten
und Wasserstand
Hochwasser
Niedrigwasser
Zusätzlich wurden die betroffenen Kundinnen
und Kunden in dem Warngebiet automa-
tisiert per Telefon gewarnt. Bezogen auf den
gesamten Nord- und Ostseebereich hat das
BSH über 450 Abonnentinnen und Abonnen-
ten. Ebenfalls im Einsatz: Warnapps wie NINA
und KATWARN wurden direkt mit den War-
nungen versorgt.
ım Anschluss an die Veröffentlichung kont-
rollierte Lindenthal weiterhin die Webseite
des BSH, Warnapps, die Wetterlage sowie die
Modelle, um frühzeitig zu sehen, ob sich die
Lage ändert. „Man ist schon froh, wenn man
an solchen Tagen überhaupt zum Kaffeetrin-
ken kommt“, sagt Lindenthal. Um 13.00 Uhr
begann Lindenthal erneut die Routine, damit
Jm 14.00 Uhr die nächste Vorhersage veröf-
fentlich werden konnte. Als sie um 17.00 Uhr
die Übergabe an einen Kollegen machte, kam
es so wie berechnet: Bei einigen Pegeln waren
die Wasserstände tatsächlich auf das Sturm-
flutniveau gestiegen. Später erfuhr sie: Es kam
zu keinen größeren Schäden. Im Nachgang
erstellen die Diensthabenden gemeinsam
einen Bericht über das Ereignis, welcher auf
der BSH-Webseite zur Verfügung gestellt wird.
Warnung
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Wie wird vor einer Sturmflut gewarnt? Der Wasserstandsvorhersage- und Sturmflutwarndienst des BSH prog
nostiziert die Wasserstände an der Nordsee und den tidebeeinflussten Flussgebieten von Ems, Weser und
Elbe viermal täglich. Erreicht der Wasserstand den Schwellenwert für Sturmfluten, gibt der Dienst eine
Sturmflutwarnung heraus und kontrolliert die Vorhersagen kontinuierlich. Diese Warnungen werden in der
Regel mindestens zwölf Stunden vor dem Eintreten der Sturmflut verbreitet. Interessierte können auch
kostenpflichtige Warnungen telefonisch erhalten. Im Falle einer Sturmflut ist der Vorhersagedienst rund um
die Uhr besetzt und telefonisch erreichbar.
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