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Full text: Der Wasseraustausch im Tidebecken Hörnum-Tief : Abschlußbericht (BSH-Bericht, Nr. 16)

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zeitlichen Abweichungen eine sehr viel größere Bedeutung zukommt, als solchen räumlichen 
Diskrepanzen von der Sollposition, die selten größer als einige Zehnermeter sind. Die 
Vorgehensweise der "ungefähren Positionierung" ist somit auch der Grund dafür, daß die 
schematischen Bodenprofile der Schnitte, die auf der Basis der an den Orten der jeweiligen 
Trübungsmessung gemessenen Wassertiefen erstellt wurden, von Abbildung zu Abbildung 
etwas unterschiedlich ausfallen. 
Das Wertespektrum der bei den Untersuchungen gemessenen Schwebstoffkonzentrationen 
reicht von wenigen Milligramm pro Liter bis zu etwa 100 mg/1. Insgesamt war die 
Frühjahrsmeßkampagne durch höhere Gehalte an suspendierten Sedimenten geprägt als die 
im Oktober. Dies gilt ganz besonders für den Querschnitt Hörnum-Amrum. Hier wurden im 
Herbst Konzentrationen im Bereich zwischen etwa 3 und 25 mg/1 mit einem Schwerpunkt bei 
ungefähr 7-8 mg/1 gemessen. Im Vergleich dazu betrugen die Feststoffgehalte im März über 
weite Abschnitte des Querschnitts rund 30 mg/1, mit Minimalwerten von 10 mg/1 und 
höchsten Konzentrationen von über 100 mg/1. 
Im Bereich des Längsschnitts wurden während der Frühjahrsmessungen geringfügig 
niedrigere Gehalte als auf dem Querschnitt gemessen. Die niedrigsten Konzentrationen 
betrugen knapp 10 mg/1 und vereinzelt wurden Höchstwerte von etwa 80 mg/1 erreicht. Die 
Gehalte sind damit deutlich höher als zur Zeit der Herbstkampagne. Für diesen Zeitabschnitt 
waren Konzentrationen von kaum mehr als 10 mg/1 bestimmend. Eine Ausnahme bildete 
lediglich eine Situation am 22.10.96, als um Tideniedrigwasser herum der innere Teil des 
Hörnum-Tiefs von stark mit Schwebstoffen beladenem Wasser eingenommen wurde (über 
100 mg/1). 
Zusammenfassend betrachtet, entsprechen die niedrigsten der im Verlauf der Untersuchungen 
gemessenen Schwebstoffkonzentrationen den Gehalten, wie sie in der offenen Nordsee 
Vorkommen [Eisma & Kalf 1987]. Die höheren Konzentrationen liegen in der 
Größenordnung, wie sie von Ricklefs & Austen (1994) im Hörnum-Tief oder von Paffenhöfer 
(1978), Nommensen (1982) oder Austen (1996) in anderen Bereichen des Nordfriesischen 
Wattenmeers gemessen worden sind. 
Die vertikale Verteilung der Schwebstoffe unterliegt vielerlei situationsbedingten 
Schwankungen. Fast alle Messungen haben aber gezeigt, daß die tiefen Bereiche der 
Wattstromrinne eher durch geringere Konzentrationen und eine bessere Durchmischung 
gekennzeichnet sind. In den Abschnitten mit geringeren Wassertiefen kommen dagegen 
häufiger höhere Konzentrationen vor, und vertikale Gradienten sind stärker ausgebildet. 
Die räumlichen und bezogen auf den Verlauf der Tide zeitlichen Verteilungen der 
Schwebstoffe zeigen einige oft wiederkehrende Eigenarten. Dazu gehört beispielsweise die 
unter durchschnittlichen Wetterbedingungen gut erkennbare Zweiteilung des Querschnittes 
Amrum-Hörnum in einen westlichen, tieferen Teil mit geringeren Schwebstoffgehalten, und 
einen östlichen Abschnitt mit geringeren Wassertiefen, der durch höhere Schwebstoffgehalte 
gekennzeichnet ist. Im Verlauf der Tide bleibt dieses Muster häufig erhalten, das gesamte 
Konzentrationsniveau erfährt aber Veränderungen in der Form, daß kurz vor und kurz nach 
Tideniedrigwasser die höchsten Gehalte an suspendierten Sedimenten Vorkommen. Im 
Gegensatz dazu sind bei Tidehochwasser die Konzentrationen am geringsten (Abb. 47). Die 
Entwicklungen der Schwebstoffgehalte zwischen beiden Extremen sind durch mehr oder 
minder graduelle Zu- bzw. Abnahmen der Konzentrationswerte geprägt, wobei kurzfristige 
Aufwirbelungen zu Zeiten stärkster Tideströmungen oder Sedimentationsprozesse am 
Kenterpunkt bei Ebbe zu geringen Variationen des generellen Verteilungsmusters führen. In 
diesem Muster spiegelt sich die großräumige Verteilung der suspendierten Sedimente mit 
geringen Konzentrationen in den seewärtigeren Bereichen und höheren Gehalten im inneren 
Teilen der Wattenbucht wider. Tidebedingte und advektive Transportprozesse führen dann
	        
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