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Full text: Jahresbericht 1949

Jahresbericht 
Nr. 4/1949 
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Die Verwendung eines elektrischen Zeitmeßgerätes in Verbindung mit 
elektrischen Zeigerinstrumenten als Tiefenanzeiger ermög 
lichte auch den Anschluß eines Tintenschreibers, mit dem das Boden 
profil kontinuierlich aufgenommen wurde und so bei der Herstellung von 
Seekarten die Auswahl der richtigen Tiefenwerte erleichterte. Es ist beab 
sichtigt, während der diesjährigen Winterliegezeit zwei weitere Fahrzeuge 
mit Lotschreibern auszurüsten. Wegen gewisser grundsätzlicher Nachteile 
der Tintenschreiber (schlechtes Trocknen der Tinte und Verschmieren beim 
Aufspulen des Registrierstreifens, Aussetzen des Schriebs bei schnellen 
Änderungen der Tiefenwerte, Einwirkung von Schiffserschütterungen und 
Seegangsbewegungen auf das Mefiwerk) wurde dazu übergegangen, einen 
F unken Schreiber aus vorhandenen Bauelementen zunächst für den 
Meßbereich von 0—125 m zu bauen, zumal jetzt ein geeignetes Papier mit 
leitender Grundschicht zur Verfügung steht. Diese Anzeige arbeitet völlig 
trägheitslos. Mit der Erprobung eines Musters im Labor -wurde begonnen; 
es soll später anstelle des bisher verwendeten Anzeigegeräts üblicher Bau 
art an Bord eingesetzt werden. Die Schreiber sind besonders in Seegebieten 
mit stark veränderlichem Bodenprofil von großem Nutzen für die Ver 
messung. 
Für sehr kleine Wassertiefen, die mit großen Fahrzeugen nicht mehr 
vermessen werden können, wurden die Arbeiten zu einem tragbaren 
Kleinlot für Beiboote weitergeführt; hierzu ist es notwendig, sehr kurze 
Schallimpxdse auszusenden. Dies führte zur Konstruktion eines Schaltrohres 
mit Vorzündfunken, das während einer Halbperiode die Energie des Lade 
kondensators auf den magnetostriktiven Schwinger überführt. 
Bei der bisher bei Vermessungsschiffen benutzten Schallfrequenz von 
30 kHz ist es normalerweise nicht möglich, Tiefen von mehr als 600 m zu 
erreichen; es gelingt jedoch, wie aus früheren Versuchen bekannt, die Lot 
tiefe erheblich zu steigern, wenn man durch Überlagerung mit einer 
um etwa 1000 Hz verschiedenen Frequenz einen hörbaren Ton erzeugt. 
Hierzu ist die Vergrößerung der Impulslänge (Röhrengenerator) erforderlich. 
Für die Messung großer Tiefen ist, da der Abschluß der Entwicklung 
des Überlagerungslotes noch einige Zeit erfordern wird, einstweilen die 
Ausrüstung des Vermessungs- und Forschungsschiffes „Gauss“ mit einem 
3 kHz-Tonlot vorgesehen worden. 
Bei Seevermessungen festgestellte tiefenabhängige Differenzen zwischen 
Hand- und Echolotungen führten zu Untersuchungen über den Einfluß von 
Meeresströmungen auf die Ausbuchtung von Lotleinen und die Genauigkeit 
von Handlotungen; sie waren bei Schluß des Berichtsjahres noch nicht 
beendet. 
Die Arbeiten an der Entwicklung eines elektrisch arbeitenden Koppel 
gerätes wurden weitergeführt. Die Ausführung des vereinfachten Steuer 
teils hat sich bewährt und dürfte als endgültige Lösung auzusehen sein. Die 
Laborerprobung des kompletten Gerätes mit Zählwerken ergab eine Genauig 
keit auf l°/o, wobei die beim praktischen Betrieb vorkommende Wind- und 
Stromversetzung naturgemäß nicht berücksichtigt ist. Die durchschnittliche 
Leistungsaufnahme des Koppclgeräts beträgt mit Zählrelais nur etwa 15 
Watt (unter Zugrundelegung einer Fahrt von max. 15 Knoten). Bei Anschluß 
des Kartengeräts wird sich die Leistungsaufnahme um etwa 5 Watt er 
höhen. 
Auf Grund der Erfahrungen, die mit einer in der Institutswerkstatt 
gebauten versuchsmäßigen Schreibeinrichtung für eine Richtungskomponente 
gewonnen wurden, wurde ein komplettes Karten gerät konstruiert. Der
	        
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