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Full text: Jahresbericht 1949

Jahresbericht 
Nr. 4/1949 
26 
III. SEEVERMESSUNG 
1. Allgemeines 
Für den Vermessungsplan 1949 wurde in erster Linie die Auslotung 
der Fahrwasser und Seegebiete vorgesehen, deren Vermessung vom 
Bundesverkehrsministerium als vordringlich erachtet wurde. Die Wünsche 
der Marschenbauämter wurden hierbei berücksichtigt. 
Die Numerierung der Vermessungsaufgaben des Vermessungsplanes 
1947 wurde der Übersicht halber beibehalten. Für 1950 und die nachfolgen 
den Jahre ist eine feststehende Einteilung der Vermessungsgebiete der 
deutschen Ost- und Nordseeküste vorgesehen, die sich der Ausdehnung der 
Karten des deutschen Seekartenwerks anpaßt. 
Die Aufgabe „A 17“ — Auslotung der Nordergründe, des Roten Sandes, 
der Oster- und Westertill und der Kleinen Knechtsäncle — mußte auch in 
diesem Jahre wegen der Minenlage zurückgestellt werden. Nachdem im 
Herbst cls. Jahres ein weiterer Teil dieses Gebietes geräumt wurde, ist mit 
der Durchführung dieser Aufgabe in der Vermessungsperiode 1950 zu 
rechnen. 
Da im Gebiet der Außenjade starke Veränderungen gemeldet wurden, 
wurde als Nachtrag zum Vermessungsplan die topographische Neuaufnahme 
der Insel Mellum und des Gebietes bei den Minsener Buhnen „A“, „B“ und 
„C“ angeorclnet und durchgeführt. Hierbei ergab sich eine Schwenkung 
des um die Insel Mellum gelagerten Sandes von ca. 90°, so daß die bisher 
in den Seekarten verzeichnete Nord-Sücllage in eine Ost-Westlage ver 
ändert ist. 
Entgegen in der Presse auf getauchten Meldungen über die Bildung 
einer Insel im Gebiete des Minsener Oog-Sandes wurde festgestellt, daß 
sich die Fläche dieses Gebiets infolge teilweiser Sprengung der Buhnen 
verringert hat. 
2. Fachlicher Einsatz der Vermessungsschiffe 
Nach erfolgter Werftüberholung und Ergänzung der Ausrüstung stan 
den folgende Vermessungsfahrzeuge zur Verfügung: 
1. Vermessungsschiff „Paul Beneke“, ab 1.4.49 mit 3 Vermessungs 
gruppen 
2. Peilboot „Hooge“, ab 1. 4. 49 mit 1 Vermessungsgruppe 
3. Peilboot „Ahne“, ab 21. 4. 49 mit 1 Vermessungsgruppe 
insges. 5 Vermessungsgruppen 
Für die Wracksuchtätigkeit standen zur Verfügung: 
1. Peilboot „Atair“, ab 1. 4. 49 
2. Peilboot „Wega“, ab 1.4.49. 
In der Zeit vom 10.9. bis 21.9.49 führte das Vermessungsschiff „Paul 
Beneke“ eine Forschungsfahrt in der Nordsee durch, die über den Fladen- 
gruncl zur norwegischen Küste führte. Es wurden zur Verdichtung der 
Lotungen in der deutschen Fischereikarte Nr. 112 hierbei ca. 1050 km Echo 
lotprofile gelegt und auf 39 Stationen Boden- und Wasser proben entnommen. 
Auf der Unterelbe wurden als Sonderarbeit für die Bearbeitung des 
Nachtrages zum Nordsee-Handbuch, südlicher Teil, die Aufnahmen der hierzu 
angeordneten Küstenansichten und Vertonungen vom Vermessungsschiff 
„Paul Beneke“ und Peilboot „Ahne“ erledigt.
	        
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