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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

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Eingänge von meteorologischen Journalen etc., November 1882. 
oder Eisberge gesichtet. Am 2. August gelaugte „Germania“ unweit 64,5° N-Br 
uud 62,8° W-Lg zum Rande des iu dichter Masse zusammen gcschobeneu, sielt vom 
Lande ab erstreckenden Eises. Jeder weitere Fortgaug war dadurch gehemmt und 
ruufste mau dann läDgere Zeit zwischen dem Eise umher kreuzen. Erst um 
21. August konute in dem im L'umberlund Sund mündendeu Kingawu Fjord 
geankert werdeu. Es waren damals 54 Tage nach dem Antritt der Reise ver 
flossen. Auf der Fahrt über den Ocean hatte mau: 10° W-Lg in 59,7° N-Br 
am 10. Juli, 20° W-Lg in 59,8° N-Br am 13. Juli, 30° W-Lg iu 59,8° N-Br 
am 16. Juli, 40° W-Lg in 57,6° N-Br am 18. Juli, 50° W-Lg in 58,5° N-Br 
am 26. Juli uud 60° W-Lg in 63,5° N-Br am 31. Juli geschnitten. 
Nachdem die Expedition gelandet, die Häuser errichtet und Alles in 
gehörigen Stand gesetzt worden war, trat „Germania“ am 12. September die 
Heimreise nach Hamburg an. Man traf während derselben in der Davis Strafse 
noch wieder viele Eisberge an, und erforderte es bei detu nun häufig stürmischen 
Wind und der durch Schueefall unsichtigen Luft die gröfste Sorgfalt, um nicht 
mit dem Eise zusammen zu stofsen. Bei dem anfänglich nur aus östlicher uud 
nördlicher Richtung wehenden Winde liefs sich sonst ein derartig rascher Fort 
gang erzielen, dafs schon am 21. September die Davis Straße verlassen werden 
konnte. Da im Atlantischen Ocean der häufig stürmische Wind ebenfalls fast 
stets günstig war, nahm die Reise dort einen weiteren befriedigenden Verlauf, 
und schon am 4. Oktober befand sieh der Schoner in Sicht von Schottland. Die 
Vollendung des von hier ab noch vorliegenden Reiseabschnittes erforderte, weil 
die angetrofifeueu Winde meist südliche oder östliche waren, eine verhältnifs- 
mäfsig längere Zeit, so dafs erst am 23. Oktober die E76e-Mündung erreicht 
werden konnte. Die Rückreise hatte eine Dauer von 41 Tagen. Während 
derselben batte mau: 60° W-Lg in 63,6° N-Br am 17. September, 50° W-Lg 
iu 56,1° N-Br am 22. September, 40® W-Lg in 56,3° N-Br am 24. September, 
30° W-Lg in 57,3° N-Br am 26. September, 20° W-Lg in 59,2° N-Br am 
29. September und 10° W-Lg in 60° N-Br am 3. Oktober gekreuzt. 
2. Reise der Hamburger Bark „Professor“, Kapt. C. Steineke. 
Am 28. September 1881, 9 Tage nach dem Antritt einer Reise von 
Bremen nach Guayamas, vexliefs die Bark „Professor“ die Müudung des Kanals. 
Sie segelte von dort, begünstigt durch frischen, fast stets aus östlicher Richtung 
wehenden Wind südwärts und erreichte am 8. Oktober die in der Nähe von 
30,5° N-Br und 22° W-Lg liegende polare Passatgreuze. Dort nahm der 
vorher für kurze Zeit aus NW wehende Wind, bei einem Barometerstand von 
764,8 mm, dauernd die östliche Richtung an. Unweit 37° N-Br in 19,3° W-Lg 
war ein höchster Luftdruck von 774,3 mm beobachtet worden. Das Gebiet des 
irisch und beständig angetroffenen Passats dehnte sich aus bis nach 10,5° N-Br 
iu 27,1° W-Lg. Unweit dieses Punktes geriet!) der „Professor“ am 16. Oktober 
iu den Stillengürtel, in welchem bis nach 7° Nord hin veränderliche nördliche 
Briese und südlich von dieser Breite umlaufender südlicher uud westlicher Wind 
vorherrschte. Windstille wurde fast gar nicht angetroffen. Die beobachtete 
Strömung war eine östliche. Am 27. Oktober setzte iu der Nähe von 3,3° N-Br 
uud 24,1° W-Lg der SE-Passat wieder ein, welcher die Bark bis zum 30. Oktober 
zu der iu 27,8° W-Lg überschrittenen Linie führte. Das Schiff hatte die 
zwischen Kanal und letzterem Punkte liegende Strecke in 32 Tagen zurück 
gelegt, und auf derselben: 40° N-Br in 17,8° W-Lg am 4. Oktober, 30° N-Br 
in 22,2° W-Lg am 8. Oktober, 20° N-Br in 26,6° W-Lg am 12. Oktober und 
10° N-Br in 26,5° W-Lg am 17. Oktober gekx - euzt. An demselben Tage, nur 
etwa 12 Stunden später als der „Professorverliefs in 24,2° W-Lg die eiserne, 
auf einer Reise von Bremen nach Rangoon begriffene Bark „Armin“ die nörd 
liche Halbkugel. Dieses Schiff, welches den Kanal schon am 19. September 
verlassen und 10° N-Br in 24,8° W-Lg am 15. Oktober gekreuzt hatte, traf 
im Stillengürtel, in welchem als östlichster Punkt am 27. Oktober 21,2° W-Lg 
iu 3,7° N-Br berührt wurde, während „Professor“ nicht östlicher als 24° W-Lg 
iu 3,6° N-Br gelangte, lange anhaltende Windstille an, verlor dort deshalb an 
Zeit und erreichte daher auch deu Aequator später als der Mitsegler. 
Im Südatlautischen Ocean wurde „Professor“ nur bis nach 12° S-Br vom 
eiuigcrmafsen frischen Passat begünstigt. Südlich von diesem Parallel trat der
	        
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