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Volltext: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 23 (1895)

van Bebber: Der Wetterdienst an der Deutschen Seewarte, 
I. Staatliche Signalstellen. u 
i, Memel, Brüsterort, Pillau, Neufahrwasser, Hela, Rixhöft. 2. Thiessow, 
Arkona, Leba, Stolpmünde, Rügenwaldermünde, Kolberg, Swinemünde, Ahlbeck*. 
3. Thiessow, Arkona, Wittower Posthaus*, Darsserort, Stralsund, Greifswalder 
Oie.. 4. Warnemünde, Wismar*, Travemünde, Marienleuchte, Schleimünde, 
Friedrichsort. 5. Flensburg*, Aarösund. 6. Keitum (Sylt)*, Tönning*, Süder- 
höft. 7. Hamburg, Altona, Glückstadt, Brunshausen*. 8. Geestemünde, Brake*, 
Weserleuchtthurm, Cuxhaven (die beiden letzteren gleichzeitig mit Semapbhor- 
einrichtung), Helgoland, Bremerhafen, Neuwerk. 9. Emden-Nesserland, Wilhelms- 
haven, Wangerooge, Karolinensiel*, Norderney, Borkum, Schillighörn. 
Aufserdem erhalten noch Sturmwarnungen: Stettin, Lübeck, Kiel (Signal- 
stelle, Küstenbezirks-Inspektor), Apenrade, Leer Papenburg (nautischer Verein), 
Freiburg a. Elbe, Frederikkoog (im Sommer), Burgstaken,. Orth, Meyerslegde. 
Hafentelegramme erhalten ferner noch: Wolgast, Wustrow, Kiel, Elsfleth, Emden, 
Bei Hochwassergefahr wird die Kaiserliche Werft zu Kiel benachrichtigt. 
II. Signalstellen, welche von Provinzial-Regierungen unterhalten und 
verwaltet werden. ; 
4, Schwarzort I, Schwarzort II*, Windenburg, Nidden, Rossitten, Inse*, 
Sarkau*, Cranz, Palmnicken, Fischhausen*, Wehrdamm, Pillau, Balga, Neukrug, 
Vogelsang, Alt-Terranova, Oxhöft, Putziger-Heisternest, Lenzen, Labagienen. 
2. Nest*, Neuendorf (Kiesberg), Wollin, Coserow (Streckelberg), Grofs-Horst, 
Misdroy. 3. Göhren, Barhöft, Stubbenkammer, Hiddensoe. 4. Rostock (Polizei- 
amt), Kiel, Laböe*, Bülk, Ellerbeck*, Heiligenhafen. 6. Husum, Amrum, Ellen- 
bogen (Sylt).. 8. Drochtersen*, Neuhaus a. Oste*, Pompdamm* bei Dorum 
(letztere 3 nur im Sommer). 
Aufserdem erhalten noch Sturmwarnungen gegen Gebührenentrichtung: 
Bremen („Weserzeitung“), Danzig („Danziger Zeitung“), Westerland (Bade- 
direktion), Vering, Brunsbüttlerhafen (bis September 1895), Berlin („Berliner 
Tageblatt“). 
Das große Zeitungs-Wetter-Abonnement-Telegramm wird täglich versandt: 
nach Königsberg (2 Exemplare), Danzig, Hamburg (2 Exemplare), Altona, 
Harburg, Berlin (9 Exemplare), Hannover, Frankfurt a. M., Frankfurt a. O., 
Karlsruhe, Straßburg i. E., Breslau, München. Hierbei sei bemerkt, dafs dieser 
Wetterbericht durch Verbindung der betreffenden Telegraphenleitungen gleich- 
zeitig mit einem Schlage an alle abonnirten Zeitungen zur Beförderung kommt 
(also eine Annäherung an das Circuit-System, siehe unten). Dieser Wetterbericht, 
welcher die Morgenbeobachtungen von 28 Stationen Kuropas enthält, giebt uns 
die Möglichkeit, eine hinreichend genügende allgemeine Uebersicht der Witterung 
uns zu verschaffen, wenn die Beobachtungen in eine geographische Karte ein- 
getragen und dann die Orte mit gleichem Luftdruck und gleicher Wärme ver- 
bunden, also die Isobaren und Isothermen gezugen werden. Die Kartenunterlagen 
sind leicht durch Hektographie herzustellen, oder es lassen sich die Umrisse mit 
geringer Mühe auf einer Schiefertafel einritzen. 
Der sogenannte kleine Wetterbericht kommt nur nach Wilhelmshaven, 
Braunschweig und Speyer zur Versendung. 
Nach etwa 2!/2stündiger Pause beginnt um 3'/2 Uhr der Nachmittags- 
dienst, bei welchem die Wettertelegramme ungefähr in folgender Weise ein- 
und auslaufen: vor 4 Uhr sind die inländischen und meistens auch die aus- 
Jändischen Wetterdepeschen mit den um 2 Uhr nachmittags angestellten Beobach- 
kungen eingetroffen, nur die wichtigste Depesche aus London langt in der Regel 
erst um 4'/2 Uhr an, oft aber erleidet dieses Telegramm eine solche Verspätung, 
dafs es für den Dienst nicht mehr verwerthet werden kann. "Trotz der wieder- 
holten eifrigen Bemühungen der Seewarte konnte es nicht gelingen, diese 
Depesche zu beschleunigen. Während der Nachmittagsstunden kommen noch zur 
Versendung: 1 Depesche nach Utrecht (2 Stationen), 1 Depesche nach St, Peters- 
burg (6 Stationen) und in den Sommermonaten (aufser den Wetterprognosen) 
1 Depesche nach Kopenhagen (mit 2 Stationen) und 1 nach Stockholm (mit 
4 Stationen). ns 
Etwa um 4’ Uhr wird die Wetterprognose abgefafst und. zwar für 
das nordwestliche, östliche und südliche Deutschland. Diese Prognose wird in 
Ann. ad. Hydr. etc... 1895. Heft X. 
7QF
	        
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