Ann. d. Hydr. ete., XXI. Jahrg. (1895), Heft VI.
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Bemerkungen zur Segelanweisung für die Kamerun-Mündung.
Vom ältesten Offizier der westafrikanischen Station, Kapt.-Lieut. BACHEM. März 1895.
. Die Segelanweisung für die Kamerun-Mündung ist bei mehreren Fahrten
seitens S. M. S. „Sperber“, „Hyäne“ und „Nachtigal“ geprüft worden, und ist
zu derselben Folgendes zu bemerken: .
1. Auf Seite 82 dieser Annalen, Zeile 16 v. o., und Seite 83, Zeile 11 v. o.,
mul es heißen: Yebaleh statt Sebaleh.
2. Zu der Anweisung für das Einlaufen in die Kamerun-Mündung, Seite 85
dieser Annalen, ist Folgendes zu erwähnen:
a) Die zum Auffinden von Tonne E bezeichnete Landmarke, ein senk-
rechter Abschnitt in den Baumkronen östlich von Mbenda-Spitze, ist schwer aus-
zumachen, besonders dann nicht, wenn man sich östlicher, wie der bezeichnete
Kurs 0ON0%40 angiebt, der Tonne nähert.
b) Der Kurs NNO%40 von Tonne E auf Tonne F führt nur dann auf
Tonne F, wenn man auf dem vorherigen Kurse ONO0O*%/40 nicht ganz dicht an
Tonne E heranläuft, sondern 1 Sm vorher abbiegt. Die zum Auffinden der
Tonne F gegebene Marke, trogartiger Ausschnitt in den Baumkronen westlich
von Mukalatanda-Bake, ist gut erkennbar. Die Segelanweisung würde dem-
entsprechend zu ändern sein,
c) Auf Seite 85 dieser Annalen, unten, heißt es: „Der Kurs (014N)
wird so lange beibehalten, bis man in die Linie »Bwape-Bake — Falsches Kap-
Bake« kommt u. s. w.“ Diese Marke ist deshalb nicht zu empfehlen, weil die
„Falsches Kap-Bake“ stets nur schwer, bei mangelhafter Beleuchtung kaum aus-
zumachen ist. Die weiterhin empfohlene Marke „Offenerscheinen. des Bwape-
Kriek“ ist dagegen sehr gut und scharf beim Einlaufen in den Fluß. Beim
Auslaufen läfst sich dagegen der Augenblick des Oeffnens des Krieks nicht genau
erkennen.
d) Wenn man die a. a. O0. erwähnte Kursänderung von 0'/2N auf NO%AN
ausführt, so bleibt die Tonne No. 2 nicht eben an B. B., sondern °/4 Strich an
B. B., und wird dieselbe auf 500 m passirt. Es empfiehlt sich, die Tonne No. 2
ganz nahe, etwa in 20m Abstand, zu passiren und von ihr aus auf die Mitte
der Barren-Tonne zuzusteuern. Für Schiffe von 5 m und mehr Tiefgang empfiehlt
es sich, die Barre etwa 50 m von der rothen Barren-Tonne ab zu passiren, da
hier die Tiefe !/a bis 1m gröfser ist als in der Mitte.
e) Für das Einlaufen von der Barre aus nach den Ankerplätzen ist auf
die im Hafen verankerten Hulks oder Schiffe verwiesen. Es liegt zur Zeit nur
noch der Hulk „Cyclop“ im Hafen verankert. Ein englischer Hulk ist auf
Kamerun-Sand aufgeschleppt und darf natürlich nicht zum Ansteuern benutzt
werden. Dieser Hulk liegt auf 4° 2‘ 54,6“ N-Br und 9° 41‘ 30,4“ O-Lg.
Zusatz der Redaktion. Die auf Seite 83 dieser Annalen unter Baken
und Betonnung No. 3 erwähnte, in der dortigen Fufsnote als nicht mehr vor-
handen bezeichnete Suellaba-Bake ist nach den „Nachrichten für Seefahrer“ vom
18. Mai 1895, No. 1235, „auf der Spitze Suellaba wieder aufgestellt worden. Da
jedoch der frühere Standort der Bake weggeschwemmt ist, so ist die neue Bake
etwa 50 m in Ost vom Standpunkt der früheren Bake errichtet.“
Kamerun — Loanda—Kap Cross—Swakop-Mund —Walfisch-Bai —
Hottentotten-Bai — Kapstadt. ;
Aus dem Reisebericht S, M. Krzr. „Sperber“, Kommandant Korv.-Kapt. WALTHER,
A. Von Kamerun nach Loanda.
1. Kurse und Küste. Am 10, Januar 1894 3* 30” verließ S. M. Krzr.
„Sperber“ Kamerun. Um 6° 50” wurde die . Ansegelungstonne passirt und
Ann. d. Hyär. oto., 1895, Hoft VI.