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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 23 (1895)

Aroe-Bai, Sumatra, 
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dichtem Wald, der schönes Nutzholz liefert, bestanden, Einwohner sind in einem 
kleinen Dorfe in der Nähe der Petroleumschuppen ungefähr 70 vorhanden. 
Schiffsproviant ist nicht zu bekommen, jedoch habe ich im Dorfe schönes reines 
Brunnenwasser gesehen, eine Eigenthümlichkeit, die fast der ganzen Ostküste von 
Sumatra fehlt. ; 
Vor etlichen Jahren haben Chinesen auf Pulo Sembilang, in der Nähe 
der jetzigen Petroleumschuppen, bereits eine Holzsägemühle errichtet, welche 
nach Aussage der Eingeborenen mit Erfolg betrieben worden, bis eines Tages 
der Ort plötzlich von Atjinesen überfallen worden sei, worauf die Chinesen 
die Flucht ergriffen hätten und, Alles im Stiche lassend, niemals wieder- 
gekehrt wären. Einige alte Schuppen, demolirte Dampfkessel, ein Krahn und 
verschiedene ungesägte Baumstämme zeugen noch von der früheren Thätigkeit 
der Chinesen. 
Ein Zollhaus ist bis jetzt auf Pulo Sembilang noch nicht errichtet, das 
Eio- und Ausklariren des Schiffes besorgt ein von Deli mitgenommener Zoll- 
beamter, welcher an Bord zu logiren ist. 
Das Lankat-Petroleum ist von besserer Beschaffenheit als das russische 
und soll in enormen Quantitäten vorhanden sein. Es bestehen noch zwei andere 
Gesellschaften, welche sich mit Petroleumbohrungen in Lankat beschäftigen; die- 
selben sollen bis jetzt aber erst wenig Erfolg gehabt haben. 
In Ergänzung des Vorstehenden meldet Kapt. Duhme in einem späteren 
Schreiben an die Direktion der Seewarte: , 
Bezugnehmend auf meinen vorigen Bericht über die Aroe-Bai, kann ich 
jetzt mittheilen, dafs die holländische Regierung. seit Januar 1895 die Sembilang- 
Einfahrt ordentlich‘ betonnt hat. Es sind schwarze und weiße Tonnen den 
ganzen Goel entlang gelegt und sind aulserdem auch noch zum Theil die alten 
Seezeichen, Baken, vorhanden, deren falsche Position jetzt. deutlich durch die 
richtig placirten Tonnen bemerkbar wird. Die schwarzen Tonnen bezeichnen das 
rechte und die weißen das linke Ufer, wie es überall in Holländisch - Indien 
gebräuchlich ist. Einfahrend läfst man also die weißen Tonnen an St. B. und 
die schwarzen an B.B. Die frühere schwarze Einfahrttonne mit Ball ist weiter 
nach der Barre verlegt und liegt in den Peilungen: Sembilang Nordspitze 
W!4S rw. und rechtes Ufer vom Babalan-Flußs SSW rw.!) Die Wassertiefe 
beträgt bei der genannten Tonne ungefähr 18 Fuß engl. bei Niedrigwasser- 
Springzeit. Von dieser schwarzen Einfahrtstonne peilt die erste weilse Tonne, 
welche die etwas tiefere Rinne über die Barre kennzeichnet, in SW'A4S rw. 
etwa 1l/a Sm entfernt. Letztere ist kleiner und schlechter sichtbar als die 
anderen und hat eine fast ähnliche Gestalt, während die übrigen Tonnen birn- 
förmig sind. Die zweite Tonne ist wieder eine weiße und liegt in ungefähr 
WzS-Richtung von der ersteren. Man passirt diese Tonne in ungefähr einer 
Kabellänge Abstand und steuert dann mit ungefähr SWzS-Kurs, zwischen 
schwarzen und weißen Tonnen die Mitte haltend, den Goel hinauf, Die all- 
mähliche Biegung des Reviers nach westlicher Richtung ist überall gut durch 
Tonnen gekennzeichnet. 
Weiter angestellte Beobachtungen des Wasserstandes an der Barre haben 
dasselbe, wie im vorigen Bericht mitgetheilt, ergeben. In der Nacht vom 
3. zum 4. Februar war fast gar keine Gezeit bemerkbar; der Fluthwechsel betrug 
nur 1'/4 Fuls engl. In Betreff der Gezeiten läfst sich folgende Regel aufstellen: 
Bei zunehmendem Mond bringen die Tagesgezeiten und bei abnehmendem Mond 
die Nachtgezeiten das meiste Wasser. 
Das Beladen der Schiffe aufserhalb der Barre scheint keine Schwierig- 
keiten zu machen, indem das Wetter das ganze Jahr hindurch schön ist. 
) Vgl. „Nachrichten für Seefahrer“, 1895, No. 498.
	        
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