accessibility__skip_menu__jump_to_main

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 21 (1893)

380 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Oktober 1893. 
spitze von Tshusan und der Insel Kinho auf drei verschiedenen Linien aus, wo- 
hei genügende Tiefen festgestellt wurden. 
Obgleich der Umweg durch den Sarah Galley-Kanal die bequemere Route 
zur Weiterfahrt nach Putu gewesen wäre, so erschien es mir doch von Wichtig- 
keit, die Wassertiefe dieser östlichen Durchfahrt, welche auf 1!/a Fad. angegeben 
war, genau festzustellen, um zu erfahren, ob dieser Weg für Fahrzeuge mit dem 
Tiefgang der „Wolf“-Klasse passirbar sei. Das Ergebnifs der Lothungen war 
4 m an der flachsten Stelle, kurze Zeit nach Niedrigwasser. 
Ich benutzte daher, zur östlichen Einfahrt des Hafens von Tshinkeamun 
herausgehend, den Kanal am nächsten Morgen bei halbem Fluthstrom zur Durch- 
fahrt, die auch ohne Unfall von Statten ging. Es wurden nicht unter 5 m vor- 
gefunden. 
Tshinkeamun ist für kleinere Schiffe als ein guter Taifun-Hafen zu be- 
zeichnen, für größere Schiffe sind die Einfahrten zu schwierig, da die Südwest- 
einfahrt nur in der Zeit kurz vor Hochwasser für dieselben passirbar ist, und 
der Eingang durch die Usteinfahrt wegen der großen Enge derselben für diese 
kaum möglich sein wird, besonders da in dem engen Fahrwasser meist noch 
Flotten von Fischer-Zampans verankert zu liegen pflegen. 
Am 26, vormittags langte ich vor Putu an und ging südwestlich von 
dieser Insel zu Anker. 
Ich verliefs mittags Putu-Rhede, um die in der Segelanweisung angegebenen 
Schutzhäfen von John Peak Island und event. Conway Island aufzusuchen. Ich 
steuerte durch den Kanal zwischen den Inseln Pi-sha und Lakeah einerseits und 
Tshukea andererseits südlich, ging sodann in den Vernon-Kanal, um zuerst John 
Peak Island-Hafen zu rekognosciren und event. zu benutzen. Da dieser gegen 
die südöstliche, sehr starke Dünung und den östlichen Wind keinen Schutz gab, 
ging ich durch den Kanal zwischen Tavu Heva und Hokee Island, und die 
Durchfahrten nordöstlich von Luhwang nach dem Ankerplatz bei Conway Island. 
In der Nähe dieser Insel ging ich nachmittags um 5* 30” zu Anker. Ich lag 
hier sehr gut, obgleich in der Nacht noch sehr heftige Böen einsetzten. 
Diesen Platz verliefs ich am nächsten Morgen, steuerte durch den Gongh- 
Pafs in den Nimrod-Sund und ankerte nachmittags im Medusa Creek. Die An- 
steuerung ist nicht schwierig, es ist jedoch kein sicherer Verlafs auf die Special- 
karte des Nimrod-Sundes — 1853 —, da viele Landmarken und Inseln nicht 
genau richtig auf derselben angegeben sind. 
Das Nähere ergeben die „Zusätze“, 5. 382 ff. 
Es empfiehlt sich, immer die Mitte des Sundes zu halten; der Ankerplatz 
ist sehr geschützt, und das Schiff lag so weit innerhalb des Medusa Creeks, dafs 
es durch umliegende Berge vollkommen gegen Sicht von aulen geschützt war. 
Am 29. morgens verliefßs ich den Medusa Creek. Gegen Mittag wurde 
der Nimrod-Sund passirt, und verliefs ich den ’shusan-Archipel durch den Kanal 
zwischen der Insel Luhwang und dem Festlande, um in die Chinesische See ein- 
zutreten und den Marsch nach Süden zwischen den Kweshan-Inseln und dem 
Festlande und zwar nach dem Hafen von Sheipu fortzusetzen. 
Ich ging durch die nördliche Einfahrt in den Sheipu-Hafen hinein, da diese 
in der Segelanweisung am meisten empfohlen wird und auch nach eingezogenen 
Erkundigungen die einzig brauchbare sein sollte. Dieselbe ist sehr eng und für 
gröfsere Schiffe kaum passirbar, da in derselben viele Wirbel vorhanden sind, 
welche erst Bug, später Heck des Schiffes stark aus Kurs bringen; aufserdem ist 
die Annäherung zu ibr schwierig, da mehrere Untiefen aufserhalb derselben vor- 
handen sind, und die Fluth quer zum KEinsteuerungskurs auf diese hinaussetzt. 
Der Hafen selbst giebt sehr guten Schutz, und die darin liegenden Schiffe sind 
durch zwischenliegende hohe Berge völlig gegen Sicht von aulsen gedeckt. 
Von den anderen Kinfahrten hat sich die mittlere durch das Aufstofßsen 
des englischen Kriegsschiffes „Sphinx“ als unbrauchbar erwiesen; die südliche 
Einfahrt liefs ich durch einen Ölffieier rekognoseciren, die Besichtigung ergab je- 
doch ebenfalls deren Unbrauchbarkeit wegen sehr häufiger und starker Wirbel, 
Ich liefs sodann, um festzustellen, ob der Ausgang des Sheipu-Hafens in 
die San Mun-Bai für Schiffe brauchbar wäre, den unteren Theil des Sheipu- 
Hafens und die Linie: kleine Insel nördlich von Kin Island bis George Island, 
auf denen allerdings Tiefen von nur 1 Fad. angegeben sind, auslothen. Das KEr-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.