Hydrographische Arbeiten in der Umgebung der Magellän-Strafse,
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ist mangelhaft in Bezug auf die Länge, ’äa ihre Bestimmung durch Uebertraging
der Zeit nicht mit Sicherheit festgesetzt werden konnte, weil die Chronometer
wegen Zeitmangels in Punta Arenas nicht genügend geprüft werden konnten,
dessen Lage ‘durch ‘die französische und deutsche Kommission, welche dort den
Venus-Durchgang beobachtete, bestimmt ist; man konnte auch auf- keine andere
Methode, wie z. B. die Verfinsterungen, zurückgreifen, da sich keine Erscheinung
unter annehmbaren Bedingungen zur Beobachtung ergab.
Das gewonnene Resultat stimmt mit der Karte von Fitzroy.
Die Breite wurde durch Beobachtungen mit dem Theodolithen bestimmt
durch 80 Sternkulminationen im Süden und Norden des Meridians, wobei die
Methode von Talcott angewendet wurde. Sie beträgt 53° 9‘ 36".
Meteorologie. Die meteorologischen Beobachtungen konnten nicht mit
wünschenswerther Strenge ausgeführt werden, weil die nöthigen Instrumente da-
zu fehlten. Wir hatten nur ein Aneroid, . ein Psychrometer, Maximum- und Mi-
nimumthermometer und ein Anemometer,
Die Beobachtungen beginnen am 24. Januar um 7* morgens. Das Anemo-
meter wurde auf der Kommandobrücke aufgestellt und die übrigen schon er-
wähnten Instrumente in einem Kästchen an dem dazu passendsten Orte des
Schiffes. Die Beobachtungen erstrecken sich über die Monate Januar, Februar
und März und sind in 964 Stunden gemacht.
Während dieser Periode haben die Winde fast immer mit mehr oder we-
niger Kraft geblasen, ausgenommen 33 Stunden, in welchen nach starken Winden
Windstillen eintraten.
Folgendes ist die Zahl der Stunden, während welcher jeder Wind ge-
weht hat:
N NNE NE ENE E ESE SE SSE S SSW SW WSW W WNW NW NNW
54 8 17 4 — 9 8 2014 36 191 163 180 79 &2 63
Allgemein zeigt sich der Nordwind mit veränderlicher Stärke, geht über
in NW oder West, verstärkt sich und bleibt in dieser Richtung einige Stunden,
durchläuft dann die zwischenliegenden Striche und setzt sich in SW fest, wo er
gewöhnlich von Sonnenaufgang bis 3 oder 4* nachmittags bleibt, um dann sich bis
yegen 9*—10* nach 4 abzuschwächen. Im Monate März wehte einmal der Wind
mit Sturmesstärke, 30—33 m p. Sek. mit konstanter Kraft 36 Stunden lang, wo-
rauf es vollkommen windstill wurde,
Nach den Untersuchungen verschiedener Forscher unterliegen die Winde
im Winter einer merkbaren Abweichung, denn die Winde zwischen NW und SW
fallen von 75%, im Frühlinge alsdann auf 47° ,, und ihre mittlere Geschwindig-
keit per Stunde geht von 32 km auf 28 km, während die Briesen des I. und II. Qua-
dranten eine relative Häufigkeit von 22% erreichen. Die mittlere Geschwindig-
keit des Windes war 50,846 km oder 14,12 m p. Sek. Die höchste Temperatur in
der Bucht erreichte 19° am 25. Januar, und die tiefste 2,4° am 21. März; die
Mitteltemperatur war 7,8°.
Der Himmel ist gewöhnlich bedeckt und auch an den heiteren Tagen der
Horizont durch Regenwolken oder durch Nebel verschleiert. Es sind 394 Stunden
Sonnenschein beobachtet worden, während die 570 übrigen bedeckten Himmel
oder auch Regen brachten. — Nur dreimal wurde Hagel beobachtet, und zwar bei
schweren, von Regen begleiteten Südwinden.
Das Barometer erreichte ein Maximum von 776 mm am 23. März um 9 a
mit Westsüdwestwind und ein Minimum von 731,4 mm den 11, März um 7" a. mit
Westnordwestwind. Der mittlere Luftdruck war 746,7. Hoher Barometerstand zeigt
gewöhnlich Nordwind an. Wenn dieser erscheint, so fängt das Quecksilber im
Barometer allmählich an zu sinken und erreicht den tiefsten Punkt, wenn jener
sich festsetzt. Im Gegentheile zeigt das Barometer Südwind an; wenn es tief
steht, und es steigt mit seinem Eintreten.
Regengüsse sind nicht häufig und fielen nur bei verschiedenen Gelegen-
heiten einige 50 Stunden und selten mit Südostwind, im Gegensatz zu dem, was
an der Westküste von Feuerland Regel ist, dafs alle Augenblicke Regen fällt,
Im Januar hatte man nur 88 Stunden Sonne mit ziemlich heiterem Himmel. Im