Eingänge von meteorologischen Journalen etc., September 1883,
bei dem sich damals in 23,1° S-Br und 65,5° O-Lg befindenden „Joseph Haydn“
der Wind nordöstliche Richtung an. Auch bei „Urania“ waren später östliche
Winde noch für längere Zeit die vorherrschenden, und als dieses am 11. Mai in
34,7° S-Br und 28,1° O-Lg stehende Schiff jenen heftigen, schon an anderer
Stelle erwähnten Weststurm überstand, war gleichzeitig der Schiffsort von
„Joseph Haydn“ 34,6° S-Br in 27,1° O-Lg. Am 27. Mai, zwei Tage später als
„Joseph Haydn“ es gethan hatte, überschritt „Urania“ den Meridian der Kap-
stadt. Am 30. Mai, etwa 12 Stunden später, als es vom „Joseph Haydn“ im
35° O-Lg geschehen war, kehrte „Urania“ in 11,3° O-Lg zurück zum Parallel
von 30° Süd. Es waren damals 27 Tage vergangen, seit man dieselbe Breite
ina Indischen Ocean verlassen hatte. Während der Fahrt über dieses Meer
hatte „Urania“: 10° S-Br in 89,8° O-Lg am 14. April, 20° S-Br in 73° O-Lg
am 20, April und 30° S-Br in 41,5° O-Lg am 3. Mai, wie 90° O-Lg in 9,4° S-Br
am 13. April, 60° O-Lg in 24,1° S-Br am 25. April und 30° O-Lg in 34° S-Br
am 10, Mai gekreuzt. Im Südatlantischen Ocean überschritt „Urania“ 20° S-Br
in 0,3° O-Lg am 11. Juni und 10° S-Br in 12,5° W-Lg am 16. Juni, Am
22. Juni, einen Tag früher als „Joseph Haydn“, mit dem man am 14, Juni
anweit 14,3° S-Br und 8,6° W-Lg Signale gewechselt hatte, es in 25° W-Lg
tbat, ging „Urania“ in 22° W-Lg von der südlichen zur nördlichen Halbkugel
über. Das Vollschiff hatte die zwischen 30° S-Br und Linie liegende Strecke
in 23 Tagen vollendet. In nördlicher Breite waren für die Ueberschreitung des
zwischen 3,8° N-Br in 23,9° W-Lg und 9,7° N-Br in 25,5° W-Lg liegenden
Stillengürtels nicht weniger als neun Tage erforderlich. Erst am 3. Juli gelang
3s, in der Nähe des letzteren Punktes das Gebiet des NE-Passats wieder zu
erreichen, in dem später zwischen 15° und 23° N-Br der frischeste Wind be-
obachtet wurde und dessen Gebiet sich nordwärts bis nach 29,5° N-Br in
10,5° W-Lg ausdehnte. Am Mittag des 14. Juli, dem Tage, an welchem bei
beiden Schiffen der NE-Passat endete, befand sich „Urania“ in 29,7° N-Br und
10,4° W-Lg gegen „Joseph Haydnr’s“ Schiffsort von 30,2° N-Br und 40,4° W-Lg.
Auch den letzten Theil der Reise legten die Schiffe unter nahezu gleichen Ver-
hältnissen zurück. Als „Urania“ am 1. August Mittags in 51,2° N-Br und
9,4° W-Lg sich in Sicht der Küste von Zrland befand, stand „Joseph Haydn“
gleichzeitig in 49,3° N-Br und 9,4° W-Lg. Das eiserne, auf der Heimreise
begriffene Schiff hatie in auffallender Weise Schritt halten können mit dem
hölzernen Mitsegler. „Urania“ hatte die ganze Reise in 136 Tagen vollendet.
Im Nordatlantischen Ocean hatte man 40 Tage zugebracht, und dort: 10° N-Br
in 25,5° W-Lg am 4. Juli, 20° N-Br in 34,6° W-Lg am 9. Juli, 30° N-Br in
40.3° W-Lgy am 14. Juli und 40° N-Br in 35,6° W-Lg am 22. Juli gekreuzt.
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12, Reise des eisernen Hamburger Vollschiffes „Constanze“, Kapt. J. C. Jarck.
Am 18, Dezember 1882, 17 Tage nach dem Beginn einer Reise von
Hamburg nach Rangoon, befand sich das Vollschiff „Constanze“ in 49,2° N-Br
und 16,1° W-Leg. Dasselbe segelte von dort bei umlaufenden, meist südlichen
und westlichen Winden, die in Anbetracht der Jahreszeit ungewöhnlich schwach
waren, und die ein hoher ein Maximum von 772,5 mm erreichender Barometer-
stand begleitete, süidwärts. Südlich von 31° N-Br wehte der Wind wiederholt
aus dem östlichen Halbkreise, doch gelang es nicht eher als am 10. Januar 1883,
die in der Nähe von 22,3° N-Br und 20,7° W-Lg liegende polare Passatgrenze
zu erreichen. Bei dem in mäfsiger Stärke wehenden Passat ließs Kapt. Jarck
einen Kurs steuern, der ihn mitten durch die Inseln der Kap Verde-Gruppe
führte. Am 13. Januar befand sich „Constanze“ in Sicht der Insel Fogo und
am 18. Januar war das Schiff zur südlichen, in 4,3° N-Br und 24,5° W-Lg über-
schrittenen Grenze des Passatgebietes gelangt. Um den Stillengürtel bei dem
darin angetroffenen leichten östlichen Zuge zu kreuzen, waren kaum 1'/2 Tage
arforderlich. Am 19, Januar stellte sich in geringer Entfernung von 3,3° N-Br
und 24,8° W-Lg der SE-Passat wieder ein, von welchem das Schiff bis zum
21. Januar zu dem in 28° W-Lg geschnittenen Aequator geführt wurde. Auf
dem Wege zu demselben war: 40° N-Br in 15° W-Lg am 23. Dezember,
30° N-Br in 17,7° W-Lg am 4. Januar, 20° N-Br 20,4° W-Lg am 11. Januar
und 10° N-Br in 24,7° W-Lg am 15. Januar gekreuzt worden. Am 27. Januar
ging in 27° W-Lg die von Cardıf nach Singapore bestimmte Bark „Paul