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Full text: 37, 1914

Prof. T)r. G. Schott und Dr. B. Schulz: Die Forschungsreise S. M. S. „Möwe“ im Jahre 1911. A. Ozeanographie. 35 
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Hieraus ergibt sich nun, daß „Möwe“ außerordentlich durch das Wetter und besonders auch durch 
die Stromverhältnisse begünstigt gewesen ist. Es erschien deshalb berechtigt, die Ergebnisse der Lo 
tungen S. M. S. „Möwe“ zur Grundlage für die Vervollständigung der Seekarte (brit.) Nr. 625 zu nehmen 
und die früheren Lotungen der 2 deutschen Stationäre, nur soweit die Messungen den Grund erreichten, 
zu benutzen, dabei aber noch da und dort kleine notwendige Verschiebungen in der Position vorzu 
nehmen, bis sie sich und soweit sie sich in das von „Möwe“ gegebene feste Gefüge einpaßten. Hier 
nach ist die Karte Taf. 2 in dem Maßstab der genannten Seekarte entworfen. An einigen Stellen wurde 
bei dem Verlauf der Tiefenlinie eine oder die andere Lotzahl nicht beachtet; dies gilt auch von einigen 
englischen Messungen, die offenbar auch nicht in allen Fällen ganz korrekte Positionsangabe gefunden 
haben, so z. B. die 172 m in rund 5°58' S-Br. und 11° 41,5' O-Lg., die, unvereinbar mit den umliegenden 
Messungen, zu weit südlich eingetragen ist. 
Wie zu erwarten war, beweisen die neuen Lotungen das Vorhandensein der Furche auch in dem 
mittleren Stücke; sie ist hier ebenso scharf wie im Westen und im Osten davon ausgeprägt. Die 
100 50 O 50 Um 
Fjg. 8. 
Die unterseeische Talrinne des Kongo. 
Sohlentiefe nimmt von rund 600 m im Osten (am Ende des früher vermessenen östlichen Teiles) bis rund 
1200 m im Westen (am Westende der Neuvermessung) zu, nicht ganz gleichmäßig allerdings, da unter 
11° 56' O-Lg. schon 1050 m, darnach weiter westlich nur 780 m zweimal gefunden wurde. Solchen Fall 
haben wir übrigens auch weiter aufwärts im „Oberlauf“ des untermeerischen Flußtales, indem tiefe 
Löcher in der Talfurche auftreten, z. B. mit 658 m in 12° 18' O-Lg. und 512 m in 12° 23' O-Lg. Einen 
Gesamtüberblick über diese großartige Bodenform vermittelt Fig. 8; noch die 2000 in Isobathe in rund 
160 km oder 80 Sm Küstenabstand ist etwas gestört. Man beachte auch die deutlich ausgeprägte Rich 
tung WzN der Achse des Stromtales, die somit ein wenig abweicht von der Richtung des letzten Stückes 
des festländischen Stromlaufes, dagegen merkwürdig übereinstimmt mit der Richtung der vorherrschen 
den Meeresströmung. Damit soll aber nicht irgendwie der Anschauung Buch an ans (s. oben S. 38) 
zugestimmt werden, wonach das unterseeische Tal durch Aufschüttung entstanden sei, indirekt insofern, 
als der starke einlaufende Unterstrom im Flußbereiche des Kongo die Ablagerung von Sedimenten im 
Stromstrich verhindere; Buchanan meinte also, die unterseeische Rinne sei gewissermaßen „ausgespart“. 
Dem stehen, außer mehreren allgemeinen Erwägungen, die Tatsachen gegenüber, daß auch in der Strom 
rinne eine starke Sedimentation von fettem, braungrauem Schlick vorhanden ist (S. 32), und daß die 
Böschungen viel zu steil sind, um innerhalb loser Sedimente ausgespart zu sein.
	        
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