accessibility__skip_menu__jump_to_main

Full text: Jahresbericht 1928

Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 192S. 
33 
Seilkopf: Vorlage russischer meteorologischer Literatur. — Krömer: Bericht 
über neuere Strahlungsforschungen. — Rodewald: Bemerkung zur Untersuchung 
Recks über den polnischen Staubfall im April 1928. 
IX. Wetterwarten und Flugwetterwarten, 
a) Wetterwarte Königsberg i, Pr. 
Der Sturmwarnungs- und Eisnachrichtendienst hat keine wesentlichen 
Änderungen erfahren. Besucht wurden die Hafenbauämter Pillau, Labiau und 
Tilsit; besichtigt die Sturmwarnungsstellen Brüsterort, Cranz, Gilge und Inse. 
Neu eingerichtet wurde die Sturmwarnungsnebenstelle Rosenberg, neu besetzt 
die Sturmwarnungsstelle Balga, aufgehoben die Sturmwarnungsnebenstelle Schaaks- 
vitte. Am 1. Januar 1929 waren vorhanden 19 Sturmwarnungsstellen und 
4 Sturmwarnungsnebenstellen; Sturmwarnungen erhalten weiter 6 Sturmwarnungs 
stellen des Memelgebietes. Sämtliche Warnungsstellen haben Fernsprechanschluß. 
Im Öffentlichen Wetterdienst ist die Auflage der täglichen Wetter 
berichte weiter etwas zurückgegangen, weil die früheren Bezieher häufiger und 
erheblich schneller durch den Rundfunk Wetternachrichten wie Vorhersagen 
erhalten wie bisher. Die telephonische Übermittlung der Nachrichten für die 
Ostpreußenkarte, die sich auch für die meteorologische Flugberatung als recht 
wertvoll erwiesen hat, konnte wegen der hohen Kosten nur im Sommer bei 
behalten werden. Seit dem 1. November gehen diese Nachrichten nur noch auf 
Postkarten ein. Die Ostpreußenkarte erscheint daher einen Tag später. Die 
Veröffentlichung der Ozeanwetterkarte durch die ostpreußischen Zeitungen 
(5 Bezieher) bereitete vorübergehend starke Schwierigkeiten. — Trotz des 
starken Personalmangels wurde Ende des Jahres die Zeichnung von Isothermen-, 
Isallothermen- und Isallobarenkarten wieder eingeführt als oft wertvolle Hilfs 
mittel für die Wettervorhersage. — In Lötzen wurde Ende Dezember an der 
neugegründeten Fischereischule eine Beobachtungsstation II. Ordnung ein 
gerichtet und mit Instrumenten ausgerüstet. Im Sommerhalbjahr lieferte das 
Ostseebad Cranz unentgeltlich meteorologische Beobachtungen für den Reise 
wetterdienst. — Aus Mitteln des Öffentlichen Wetterdienstes werden zwei Kurz 
wellenempfangsapparate gebaut. — An der meteorologischen Station Königsberg 
wurde eine registrierende Schneewaage aufgestellt. Der Versuch zur Messung 
von Erdbodentemperaturen mißlang, da die Instrumente auf dem zur Verfügung 
stehenden Platz gegen Unbefugte nicht abgeschlossen waren und nach wenigen 
Tagen zerschlagen wurden. Wegen baulicher Änderungen mußten umgestellt 
werden der Sonnenscheinautograph, die Thermometerhütte, der Hellmannsche 
Regenmesser, der registrierende Regenmesser und die registrierende Schneewaage. 
Meteorologische Flugberatung erhielten die Strecken: 
1. Berlin, Königsberg, Riga (in früheren Jahren Smolensk), Moskau. 
2. Stettin, Danzig, Elbing, Königsberg, Insterburg (in früheren Jahren 
Tilsit). 
3. Die Nachtstrecke Berlin, Königsberg (Danzig wurde 1928 nicht mehr 
angeflogen, was die Einführung von regelmäßigem Nachtdienst für 
die Wetterwarte Königsberg erforderte). 
4. Fernberatung erhielten die Flugzeugführer auf der Strecke: 
a) Allenstein, Elbing, Marienburg, Danzig; 
b) Elbing, Königsberg; 
c) Insterburg, Königsberg. 
Den Sternflug Königsberg—Paris vom 30. Juni hatte die Wetterwarte 
Königsberg ebenfalls zu beraten. — Wegen Personalmangel konnten die Königs 
berger Meteorologen nur an wenigen Flügen teilnehmen. — Vorhanden sind im 
Königsberger Bezirk jetzt 8 Strecken (Königsberg und Danzig nicht einberechnet) 
und weiterhin 8 Gefahrenmeldeorte. Ende 1928 überwies die Stadt Königsberg 
für die meteorologische Flugberatung einen zweiten Raum.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.